Dienstag, 25. Oktober 2016

Die Mentale Stärke


Die Mentale Stärke

Talent, Disziplin und Fleiß reichen für eine erfolgreiche Karriere sowohl im Sport als auch in allen anderen Lebensbereichen und Berufen nicht aus. Ausschlaggebend ist die Mentale Stärke. Sie ist entscheidend für die Einstellung, Herangehensweise und somit auch für den Erfolg oder Misserfolg einer Sache. Es besteht eine unmittelbare Wechselwirkung zwischen der Mentalen Stärke und dem Erfolg- der Erfolg ist abhängig von der Mentalität. 
Doch was macht uns überhaupt 'mental stark' und was ist mit Mentaler Stärke gemeint?
Mit Mentaler Stärke ist im Grunde die gedankliche Einstellung gegenüber einer Sache, einer Situation, eines Ziels gemeint. Es sind die Gedanken, die uns stärken, uns ermutigen, herausfordern und erfolgreich machen oder eben das Gegenteil. "Du bist, was du denkst." Jeder Gedanke hat eine Wirkung. Je nach dem was wir denken, ist unsere jeweilige Verfassung, denn jeder Gedanke hat eine Auswirkung auf unser Sein sowie Tun. Denken wir positiv, also zuversichtlich, optimistisch, wird sich dies auch auf unsere Leistungsfähigkeit positiv auswirken. Denken wir dagegen negativ, also skeptisch, destruktiv, kommen wir ins Zweifeln. Wir zweifeln an uns selbst und unserem Erfolg, verbieten uns mit unseren Gedanken unseren Erfolg und die Leistung wird sinken. 
Dr. Joe Dispenza schreibt in seinem Buch "Schöpfer der Wirklichkeit": "Unsere Gedanken sind wirklich wichtig. Denn: Unsere Gedanken verwirklichen sich." Ja, so ist es. Wir können unseren Gedanken jederzeit dankbar sein, denn jeder Gedanke, egal ob positiv oder negativ liefert uns ein entsprechendes Ergebnis. Gedanken sind nichts anderes als ein Bestellservice. Durch unsere Gedanken stellen wir uns vor unserem Inneren Auge ein konkretes Szenario vor. Wir fokussieren dadurch diese Szene/ Situation, lenken alle Aufmerksamkeit darauf, weil wir immer nur an das Eine denken und brauchen uns somit nicht zu wundern, wenn sich diese Vorstellung verwirklicht. Selbst die "Formulierung" unserer Gedanken sind entscheidend. Aus ihnen entwickeln sich Glaubenssätze, die sich in unserem Unterbewusstsein manifestieren und sich daraus verwirklichen. Stellt sich zum Beispiel ein Sportler vor, wie er als Gewinner aus dem Turnier geht, wie er auf dem Siegertreppchen steht, den Pokal überreicht bekommt und in seinen Händen hält, wie ihm alle zujubeln, denkt er von Beginn an positiv und hat Gedanken wie "ich kann nur gewinnen", "ich werde gewinnen", "ich gewinne", "ich bin besser als meine Gegner", hat er eine völlig andere mentale Kraft, die sich viel positiver auf seine Leistungsfähigkeit auswirkt, als würde er an sich zweifeln, sich selbst und seine Leistungsfähigkeit in Frage stellen und Gedanken pflegen wie "ich habe nichts zu verlieren", "mein Gegner ist besser als ich", "es wird schwer für mich werden", "ich habe noch nie etwas gewonnen". Was haben Sie beim Lesen dieser Gedanken gespürt? Spürten Sie einen Unterschied? Welche Energie und Gefühle nahmen Sie in sich wahr? Wie war ihre Stimmung und ihre Körperhaltung? Wiederholen Sie es gerne noch einmal und beobachten Sie sich ganz genau! 
Die Mentale Ebene steht nämlich in direkter Korrespondenz mit der Emotionalen, Psychologischen und Körperlichen Ebene. Sie lebt sich dort aus, vor allem auf unserer körperlichen Ebene. Die Kraft unserer Gedanken haben somit auch einen Einfluss auf unser körperliches Wohlbefinden. Sie können in uns sogar Heilungsprozesse initiieren. Dazu eine kurze Anekdote von mir: Bei einem Sportunfall brach ich mir mein linkes Schlüsselbein. Wer sich selbst schon einmal ein Schlüsselbeinbruch zugezogen hat, weiß wie schmerzhaft dies ist, denn das Schlüsselbein korrespondiert mit dem gesamten Bewegungsapparat und somit löst jede Bewegung einen reflexartigen Schmerz am Schlüsselbein aus. Als ich die Diagnose sowie das Ausmaß des Bruches vom Arzt erhielt und mir eine OP nahegelegt wurde, weil aufgrund der Diagnose ich mit Spätfolgen zu rechnen hätte, da die beiden Knochenstücke keinerlei Berührungspunkte mehr hatten, stand für mich sofort fest, dass ich dies auch ohne Operation hinbekommen werde. An diesem Entschluss hielt ich fest und verfolgte mein Vorhaben. Sofort setzte ich mir ein Ziel, definierte mir gedanklich einen Zielsatz "In 6 Wochen ist mein Schlüsselbein vollständig zusammengewachsen und ich kann mein Arm schmerzfrei und vollständig einsetzen, auch über Kopf." Mit diesem Zielsatz setzte ich mir, meinem Körper, meinem Bewusstsein sowie Unterbewusstsein eine klare Absicht und formulierte mir gedanklich lauter optimistische Gedanken, stellte mir vor meinem Inneren Auge mein geheiltes Schlüsselbein vor. Ich schenkte meinem Körper absolute Ruhe und alle Aufmerksamkeit meinen Gedanken. Nach sechs Wochen als ich bei der Kontrolluntersuchung war, bekam ich die Bestätigung: mein Schlüsselbein war vollständig zusammengewachsen, es hat sich eine starke knöcherne Verbindung gebildet und ich konnte meinen Arm vollständig und schmerzfrei einsetzen. In den darauffolgenden Wochen konnte ich sogar in mein gewohntes Trainingsprogramm übergehen und auch im Alltag alles voll belasten. 
Ja, es sind unsere Gedanken, die das Unmögliche ermöglichen, wenn wir einfach gezielt und ganzheitlich positiv denken, wenn wir klare Absichten setzen, unsere Gedanken positiv formulieren, aus denen sich optimistische Glaubenssätze entwickeln und wir uns vor unserem Inneren Auge den Erfolg vorstellen. So kann mit gezielten mentalen Techniken nebst einer Leistungssteigerung sogar die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit positiv beeinflusst werden, sodass sich ein höheres Selbstbewusstsein sowie Selbstvertrauen in allen Lebensbereichen einstellt. Du bist, was du denkst. 


Dienstag, 5. April 2016

Die Crux mit der Angst


In der gegenwärtigen Zeit, die geprägt ist von Terrorismus, Flüchtlingsströmen, klimatischen Veränderungen, Börsencrashs, Krankheiten, medialen Einflüssen etc., bekommt die Angst einen immer größeren Stellenwert, immer mehr Raum, immer mehr Macht. Völlig unbewusst entwickeln sich in der Gesellschaft zunehmend Ängste, die im gesamten Kollektiv omnipräsent und allgegenwärtig sind: "Man" hat einfach vor allem Angst...Angst vor Terroranschlägen, Angst vor Krankheiten, Angst vor Übergriffen, Angst vor Armut, Angst vor der Zukunft und und und. Die Angst wurde zum stetigen Begleiter und keinem ist mehr bewusst, wie viel Macht die Angst bekommen hat, wie sie den Alltag, die Lebensqualität, Gesundheit und Erfolg beeinflusst sowie lenkt. Völlig selbstverständlich wird das Wort in den verschiedensten Zusammenhängen mehrere Male pro Tag verwendet, im gesprochenen Wort oder im Gedankengut, ohne sich bewusst zu machen, was dadurch ausgelöst wird, was Ängste in Wirklichkeit sind und welchen Einfluss sie auf das Leben haben.

Die Angst ist ein kognitiv erzeugtes Konstrukt, das aufgrund gewisser Erfahrungen, Ereignisse, die aktiv oder passiv erlebt wurden, erzeugt wird. Zunächst ist eine Angst völlig surreal, nichts weiter als ein Gedanke, eine Vorstellung. Mit Gedanken werden gewisse Szenen bzw. Szenerien im schlimmsten Falle ausgedacht. Das sogenannte Worst-Case-Szenario. Alle Aufmerksamkeit, alle Gedanken, alle Vorstellungen werden auf den schlimmsten Ausgang einer Situation gelenkt. Zielorientierte mentale Arbeit. Und da wir fühlen was wir denken, wird aus einem Gedanken sogar ein Gefühl. Wir fühlen die Angst schließlich. Unsicherheit, Panik, Herzrasen, Innere Unruhe breitet sich im gesamten Körper aus. Die Angst, die durch Gedanken konzipiert wurde, hat die Macht über den Mensch, sie hat ihn im Griff. Und da mit Kraft der Gedanken etwas sehr konkretes vorgestellt wird, stellt sich dieses Szenario, dieses Bild auch dem Erzeuger vor, getreu dem Prinzip "was du aussendest, kehrt zu dir zurück". Was ein Mensch sich vorstellt, wird zur Wirklichkeit. Somit ist eine Angst eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, eine konkrete Bestellung, die sich in der Realität bewahrheiten wird, denn sonst hätte das gedankliche Konstrukt, dem so viel Aufmerksamkeit gewidmet wurde, ja keine Berechtigung. Die ganze mentale Arbeit sollte ja nicht umsonst sein, sondern sollte sich lohnen. Das Ego, also der Teil im Menschen, der nach Erfolg und Bestätigung strebt, beeinflusst das Verhalten und es erzeugt im Menschen Illusionen, treibt unaufhörlich dazu an Recht zu haben und schafft dadurch eine stetige Unzufriedenheit, Ausweglosigkeit, Perspektivlosigkeit. Das, was vorgestellt wurde, tritt ein, sonst hätte die Angst ja gar keine Daseinsberechtigung und das würde das Ego nicht verkraften. Aus der negativen Spirale ist kein Entrinnen mehr.

Aber wie kann es überhaupt so weit kommen, dass Ängste entstehen und die Macht über den Menschen ergreifen können?
In meiner Coachingpraxis kommen täglich Klienten aus Sport, Wirtschaft, Politik, Kultur und Fernsehen zu mir, die mir von ihren Ängsten berichten und erzählen, was die einzelnen Ängste konkret in ihnen und ihrem Leben anrichten, wie eingeschränkt sie dadurch sind und sich selbst nichts mehr zu trauen. Es ist fast unglaublich, wie vielseitig und vielschichtig Ängste sein können und wie großen Einfluss sie auf Gesundheit, Lebensfreude und Erfolg haben. Der wahre Grund dafür ist mangelnde Selbstverantwortung. Viele Menschen sind einfach nicht bereit Verantwortung für sich selbst, für das eigene Wohl, den eigenen Körper, für das eigene Leben zu übernehmen. Wenn ich meine Klienten mit dieser These konfrontiere, höre ich meistens "aus Angst etwas falsch zu machen" als Antwort, was die These unterstreicht. Leider haben viele Menschen das Gefühl und die Beziehung für/zu sich selbst verloren und sind auch gar nicht mehr bereit sich mit sich selbst, den eigenen Gefühlen, den eigenen Bedürfnissen, Fähigkeiten etc. also sich selbst auseinander zu setzen, um sich vermeintlich selbst zu schützen, denn es könnte ja unangenehm sein und weh tun, was wiederum ein Trugschluss, eine Selbsttäuschung ist. Denn in Wahrheit ist dieses Verhaltensmuster eine Selbstsabotage, der erste Schritt sich selbst abzulehnen. Wie soll so noch erfühlt werden können, was einen selbst ausmacht und was nötig ist, um sich selbst zu entfalten? Wie soll so bewusst sein, was richtig, wichtig und gut für einen selbst ist? Wie kann so ein verantwortungsbewusstes Verhalten für sich selbst eintreten? In sich entsteht eine Zerrissenheit, eine Unsicherheit, eine Unstimmigkeit, sodass kein klarer, überzeugter und stimmiger Gedanke mehr gefasst werden kann. Die Gedanken, die aus dieser inneren Misere entstehen, können schließlich gar keine Antwort mehr auf das eigene Selbst geben, sondern entfernen einen immer mehr von sich selbst. Aus dieser mangelnden Selbstverantwortung entsteht eine Dissonanz, eine Unklarheit im Menschen selbst, die es erschweren, geradezu unmöglich machen, sich gedanklich vorzustellen, was für einen selbst richtig ist. Somit können die Gedanken nur in eine verzweifelte, ausweglose, negative Richtung gelenkt werden, durch die eine Angst erzeugt wird.
Der Schlüssel zur Überwindung einer Angst ist folglich nicht das Umgehen dieser, denn dadurch kann sie im Unterbewusstsein weiter wirken in Richtung Selbsterfüllung. Nein, es ist die Bereitschaft, die Entschlossenheit Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, mit sich selbst in Kontakt zu treten, in sich zu fühlen, sich bewusst zu machen, was das eigene Selbst ausmacht, worin die persönlichen Stärken, Talente, Charaktereigenschaften liegen...sich selbst erkennen, zu sich zu selbt stehen, sich für sich selbst einsetzen. Achtsamkeit und Selbstsorge, auf emotionaler, mentaler, physischer, seelischer Ebene.  Erkenne dich selbst, lebe dich selbst und dein Leben ist frei von Ängsten.